Warum soll ich diesen Film unterstützen? Wird das denn ein guter Film?


von Michael Würfel – Frühjahr 2021

Ich glaube wirklich, dass wir Menschen Gemeinschaft lernen müssen. Wie das genau aussehen soll, weiß ich nicht, aber ich sehe keine Zukunft, wenn wir neben- und gegeneinander leben – von einer parasitären Marktwirtschaft regelrecht gegeneinander aufgehetzt.

Dabei bin ich selbst weder gerne missionarisch unterwegs noch ein besonders gutes Beispiel – ich bin überhaupt kein Muster-Gemeinschaftsmensch. Auch ich muss Gemeinschaft lernen. Ich wurde von Dagobert Duck sozialisiert: Mit dem richtigen Projekt, der sprichwörtlichen „kleinen geilen Firma“, mach ich so viel Geld, das wenigstens ich (und meine Familie) versorgt sind. Das ist nicht gerade solidarisch. Und abgesehen davon, dass es in 48 Jahren auch nicht so gut geklappt hat mit der kleinen geilen Firma, ist auch offensichtlich, dass das nicht der Weg ist, der die Menschheit in die gute Zukunft bringt.

Also setze ich mich dem Experiment Gemeinschaft aus, und vieles daran ist tatsächlich sogar real besser als in der Ellenbogengesellschaft – das lässt sich leicht mit ein paar Aufnahmen im Sommer zeigen, wenn wir im Teich plantschen, Feste feiern oder über unseren Bildungsbetrieb die halbe Welt zu Gast haben. Oder mit ein paar Drohnenflügen bei günstigen Lichtverhältnissen.

Aber: Einiges ist auch nicht besser. Menschen klagen darüber, dass das Leben anstrengend sei, und/oder ziehen wieder weg. Es gibt verschiedene Meinungen über den richtigen Weg, und manchmal verhärten sich die Fronten, anstatt dass gemeinsam nach Kompromissen geschaut wird. Und viele ertrinken ausgerechnet in den E-Mails, die innerhalb der Gemeinschaft verschickt werden – das ist doch absurd!

Und da kommt wieder der Dagobert in mir zum Zuge: Wenn wir diese Probleme noch lösen könnten, wäre die Gemeinschaftsidee endlich ausentwickelt und marktreif – und wir werden reich. UND ZWAR ALLE – weil wir dann alle besser leben können.

Ich glaube, dass Gemeinschaft gut für uns ist. Und es ist meine Überzeugung, dass es der Idee von Gemeinschaft gut tut, wenn wir möglichst transparent darstellen, was daran funktioniert und was nicht. Und so zeigt „Kein richtig falsches Leben“ nicht nur, wie so ein Leben in Gemeinschaft funktioniert und wie es den Leuten damit geht – sondern auch, wo es hakt.

Natürlich zeige ich nur ein paar Beispiele und da der Film völlig unfinanziert war (das heißt: Ich hatte nie Zeit, einfach tagelang zu beobachten, sondern habe den Dreh zwischen meine anderen Aufgaben gequetscht), sind meiner Virtuosität Grenzen gesetzt (die sonst natürlich beträchtlich wäre :-)). Ich konnte aber genug Material sammeln, um ein Gefühl dafür zu vermitteln, wie cool es ist, gemeinschaftlich zu leben, Kinder groß zu ziehen, zu feiern und ein Dorf aufzubauen – und wie schmerzhaft und schwierig es ist, zwischen kollektivem Ziel, individueller Freiheit und einem einfach guten Leben auszumitteln.

Damit aus dem Material jetzt wirklich auch der bestmögliche Film wird, suche ich mit einer Crowdfundingaktion auf keinrichtigfalschesleben.de (mit Weiterleitung zum eurotopia-Shop) noch nach finanzieller Unterstützung, um ein paar Profis mit ins Boot zu holen. Mein aktueller Rohschnitt ist gut – aber es kann sein, dass er mit ein paar Blicken von außen noch besser wird. Das muss ich bezahlen, aber das würde sich lohnen.

Immerhin: Dieser Film wird auf jeden Fall der bei weitem genialste Film über das Leben in Gemeinschaften und die Schwierigkeiten daran. Es gibt ja nur diesen, und es ist der Beste, den ich unter den gegebenen Bedingungen machen konnte.

P.S.: Es gab mehrere Rohschnittsichtungen, und ein bisschen Ahnung vom Filmemachen habe ich auch. Mein Film „Leben unter Palmen“ über das Ökodorf von 2001 hat sich in den Jahren als sehr robust und anhaltend inspirierend erwiesen, und seitdem habe ich durchaus ein paar filmische Treffer gelandet, die allerdings weitgehend unbekannt geblieben sind. Wenn du mit unterstützt, wirst du über den Fortgang der Fertigstellung informiert und ich habe auch vor, noch Videos zur Schnittarbeit zu präsentieren. Ich freu mich über dein Vertrauen!